Französischer Wein
Von Bordeaux über Champagne bis hin zur Rhône – französischer Wein zählt zu den besten Tropfen der Welt. Und trotz gesunkener Produktionszahlen liegt Frankreich weiterhin vor Italien auf Platz Eins der weltweiten Weinproduktion. Rund 867.400 Hektar Fläche sind mit Reben bestockt (Stand 2007). Das entspricht rund 48,6 Millionen Hektoliter Wein und circa 8,4 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Unglaublich!
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Wein aus Frankreich: Wie alles begann
Alles begann um 620 vor Christus. Die Griechen gründeten eine Siedlung, welche sie Massalia nannten – das heutige Marseille. Dort pflanzten sie verschiedene Rebsorten an, die lediglich für den Eigenverbrauch dienten.
Ab dem 2. Jahrhundert vor Christus entdeckten auch die Römer Marseille. Die Siedlung wurde für Transportwege in Richtung Spanien genutzt. So kam der Wein aus Südfrankreich dann schließlich bis nach Rom. Des Weiteren belegen Amphorenfunde im ehemaligen Gallien auch dort einen beachtlichen Konsum an Wein. Im Zuge der römischen Eroberung zu Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus wurden die ersten Weinberge in Gallien angelegt.
Im 1. Jahrhundert nach Christus bauten die Allobroger um die Stadt Vienne im Rhônetal geharzte Weine an. Laut Plinius dem Älteren konnten sie für diese Produkte hohe Preise durchsetzen. So haben wir es vor allem den Griechen und den Römern zu verdanken, dass französischer Wein heute so populär ist.
Französischer Wein: Qualitätsstufen
Französischer Wein gehört zu den weltweit am Besten überwachten landwirtschaftlichen Bereichen überhaupt. Wirklich jede Flasche, die abgefüllt wird, wird einer Qualitätsstufe zugeordnet. Die höchste Stufe der französischen Qualitätspyramide wird von den AOC-Weinen dargestellt – seit 2009 AOP genannt. Es folgen die Vins Délimités de Qualité Supérieure (kurz VDQS), die Landweine Vin de Pays (seit 2009 IGP genannt) und die Tafelweine Vin de Table (seit 2009 Vin de France genannt). Die Kennzeichnung ist in den französischen Weinregionen total unterschiedlich. Allgemein gilt aber: Je kleiner die bezeichnete Region ist, desto höher sind die Qualitätsanforderungen.
Anders als in Deutschland sind die Qualitätsweine überwiegend aus mehreren Rebsorten verschnitten – sortenreine Weine gibt es lediglich im Elsass, im Burgund, in der Loire und Rhône.
Die AOC-Bestimmungen sind streng. Es werden unter anderem Grenzen der zugelassenen Rebflächen gezogen, die zugelassenen Rebsorten genauestens festgelegt, die Mindestalkoholgehalte definiert und Ertragsbeschränkungen auferlegt. Trotz dessen ist der Anteil der AOC-Weine von 37 Prozent (1989) auf 51 Prozent (1999) gestiegen.
Das Prinzip der kontrollierten Herkunftsbezeichnung (im Französischen: Appellation d'Origine Contrôlée) wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts entworfen und im Jahr 1935 umgesetzt – mit der Gründung der INAO.
Die INAO ist eine Institut, die mittlerweile über 400 Appellationen überwacht. Zudem schlägt sie Änderungen in der Gesetzgebung vor. Die INAO bestimmt zum Beispiel auch, welcher VDQS-Wein in der Pyramide zu einer AOC aufsteigen kann.
Weine aus AOC-Regionen
- Französischer Rot- und Roséwein: 17,9 Millionen Hektoliter
- Französischer Weißwein: 8,5 Millionen Hektoliter
Gehobene Tafelweine bzw. Landweine
- Französischer Rot- und Roséwein: 13,4 Millionen Hektoliter
- Französischer Weißwein: 2,8 Millionen Hektoliter
Einfache Tafelweine
- Französischer Rot- und Roséwein: 6,8 Millionen Hektoliter
- Französischer Weißwein: 2,4 Millionen Hektoliter
Weinregionen in Frankreich
Zur Zeit gibt es in Frankreich 14 Weinregionen, die wiederum in weitere Unterregion gegliedert werden:
- Beaujolais
- Bordeaux
- Burgund
- Champagne
- Elsass
- Jura
- Korsika
- Languedoc-Roussillon
- Loire
- Lothringen
- Provence
- Rhône
- Savoyen
- Sud-Ouest
Typische Rebsorten in Frankreich
Von den 867.400 Hektar sind 70 Prozent mit Rotwein-Sorten und 30 Prozent mit Weißwein-Sorten bepflanzt. Jahrelang war die Sorte Carignan auf Platz Eins im Rebsortenspiegel Frankreichs. Doch in den letzten Jahren wurde sie von der Sorte Merlot eingeholt. Auf Platz Zwei ist die Rotwein-Sorte Grenache und Platz Drei nimmt die Weißwein-Sorte Ugni Blanc ein. Es folgen die Rotwein-Sorten Syrah und Cabernet Sauvignon. Carignan fiel auf Platz Sechs zurück und erst auf Rang Sieben findet man die erste qualitativ hochwertige Weißwein-Sorte – den Chardonnay. Weitere Rotwein-Sorten sind unter anderem Cabernet Franc, Cinsault, Grolleau, Mourvèdre, Tempranillo und Trousseau. Weitere Weißwein-Sorten sind zum Beispiel Clarin, Colombaud, Gewürztraminer, Goldriesling, Müller-Thurgau, Sauvignon Gris und Viognier. Jede einzelne Sorte besticht mit ihrem eigenen Charakter und zaubert so unverkennbaren französischen Wein.
Frankreich ist eines der bedeutendsten Weinländer der Welt. Bis heute orientieren sich internationale Standards an Frankreich – vor allem an dem Bordeaux, Burgund und Champagner.
Im Jahr 2018 erzeugten Winzer zum Beispiel 48,6 Millionen Hektoliter Wein. Das sind rund sieben Milliarden Flaschen Wein, die zu zwei Dritteln ausschließlich in Frankreich getrunken werden. Dabei beträgt der Anteil der Rot- und Roséweine rund 73 Prozent und der Anteil der Weißweine circa 27 Prozent.
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